Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
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"'Resttatverdacht' oder die Mühsal, seine
Unschuld zu beweisen
Ein 26jähriger aus Bayern hielt sich für unbescholten
- bis ihn der Polizeicomputer eines Besseren belehrte ... Ohne sein
Wissen ist ein junger Mann aus Bayern mehrfach als 'Beschuldigter' oder
'Verdächtiger' in Polizeidateien registriert worden, in mindestens
einem Fall zu Unrecht. Womöglich hat ihn das einen Job gekostet. Datenschützer
sprechen von einer 'unerfreulichen' Sache, die Grünen von 'Erfassungswahn'.
... Ende 1997 hatte sich Till in Brüssel beworben. Es sehe 'sehr gut'
für ihn aus, lautete die Antwort. Er müsse nur noch einen Vordruck
unterschreiben, wonach er einverstanden sei, daß Personendaten beim
Landes- und Bundeskriminalamt sowie beim Verfassungsschutz abgefragt würden.
Arglos unterschrieb Till - und erhielt pünktlich zu Weihnachten die
Mitteilung, daß er 'aus Sicherheitsgründen' den Job nicht bekommen
könne. ... 'Ein unglaublicher Vorgang', schimpft die Grünen-Landtagsabgeordnete
Irene Maria Sturm. Völlig unverständlich sei, daß Unternehmen
'ganz locker auf Personendaten zugreifen dürfen'. ... Wie, fragt Sturm,
kann sichergestellt werden, 'daß Unschuldige nicht Opfer des Erfassungswahns
bayerischer Polizeibehörden werden'? Das fragt sich auch Datenschützer
Vetter. Es sei 'nicht erfreulich', daß gegen Bürger ohne deren
Wissen ermittelt werden - 'das heißt, oft kann sich ein Betroffener
nicht wehren'. Daß eingestellte Verfahren weiter gespeichert werden,
ist laut Vetter nicht ungewöhnlich: Sobald ein Beamter einen 'Resttatverdacht'
hegt, kann er die Daten dort lassen, wo sie sind. ... Vetter fordert, 'Resttatverdacht'
im Polizeiaufgabengesetz durch Tatsachen zu ersetzen: 'Es kann ja nicht
sein, daß einer sagt, du hast fünf Mark geklaut, und ich muß
beweisen, daß ich sie nicht geklaut habe'." FR 7.7.98 S. 1
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"Banken für Geldwäschedatei
Eine zentrale Datenbank mit allen von Banken erstatteten Geldwäscheanzeigen
wäre nach Auffassung des Bundesverbandes deutscher Banken ein Schritt
in die richtige Richtung." Tsp 7.7.98 S. 4
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"Großer Lauschangriff führte zu geraubten
van Goghs
Aufatmen in Italien: Nationalgalerie hat drei gestohlene Kunstwerke
wieder" FR 7.7.98 S. 30
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"Ordnungshüter
In Hamburg konnte die Polizei kürzlich eine Geiselnahme
beenden, indem sie das Täter-Handy anpeilte und abhörte.
ComputerBILD erklärt, welche Technik so schnelle Fahndungserfolge
möglich macht" ComputerBILD 14/98 S. 152
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"Doktorspiele
Wetten, daß Sie sich im modernsten Krankenhaus der Welt
nicht langweilen würden? Denn dort steht jedem Patienten ein PC mit
seinen Lieblingsspielen zur Verfügung. Aber auch die Ärzte bedienen
sich modernster Computer-Technik - zum Wohl der Kranken ... Die Klinik
steht im Zentrum Bangkoks" ComputerBILD 14/98 S. 46
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"Neue Computergeneration alle 18 Monate
Ludwig von Reiche, Leiter der IBM Hauptstadt-Niederlassung,
über Berlins Weg in die Informationsgesellschaft" WELT 7.7.98
S. 30
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